Die Schürze

Dieses Bild habe ich unerklärlicher Weise aufgespart.

Es bedeutet mir sehr viel. Ich habe einmal kurze Filme damit aufgenommen, als ich mit einer Grippe mutterseelenallein zu Hause war.
Es strahlt für mich eine besondere Schönheit aus. Die perfekt bestickte, glitzernde Schürze steht im argen Widerspruch zur schnell hingekritzelten Figur.

Wird die Schürze aufgemacht oder zugebunden?

Damals, als ich dieses Bild gestaltete, hatte ich das genaue Gefühl, dass sie umgebunden wird.

Und jetzt, ziemlich genau sieben Jahre später, weiss ich, dass diese Frau sie jetzt ablegt.

Vor sieben Jahren habe ich meinen Blog begonnen. Mit Bildern, die ich während eines Jahres täglich gemalt habe. Jetzt löse ich die Bändel meiner wunderschönen Arbeitsschürze, flattere damit wie zum Fliegen auf und ab und benütze die Schürze als Segel. Ich fliege davon an einen andern Ort, den ich noch gar nicht kenne.

Ich werde in dieser Küche von hinterdertrommel mit den 1&383 Bildern keine Menues mehr kreieren.

Ich falte nun die Schürze fein säuberlich zusammen, stecke sie in meine Reisetasche, ziehe meine Abenteuerstiefel an und setze mir den Hut der Freiheit auf den Kopf. Natürlich bleibe ich schön brav zu Hause, erkunde meine eigenen Länder in mir drin, dafür muss ich ja (noch) nicht gleich nach Amerika fliegen.

Aber ich sage dir, gleich vor meiner Haustüre beginnt die grosse weite Welt!

Ich bedanke mich bei dir, du treue Leser:In! Es hat mir jedesmal viel Freude gemacht für dich zu schreiben. Auch wenn es mir manchmal zum Heulen war. Oft aber habe ich selber vor mich hingeschmunzelt.

Und es wird weitergehen, ich weiss nur noch nicht genau wie. Ich werde dich auf dem Laufenden halten, ein letztes Mal auf dieser Seite.

Bis dahin grüsse ich dich von Herzen und ich freue mich jetzt schon, dir von meinem neuen Land zu berichten.

Alles Liebe!

Iris

Ein Lied

Wie ist es dir damals ergangen, als du als Kind in den Keller musstest, um Kartoffeln für das Nachtessen zu holen? Hast du dich dann auch gefürchtet? Ich habe immer laut gesungen. Manchmal waren es gar keine Worte, sondern irgendwelche Laute, um meine Angst zu verschrecken. Laut mussten sie sein, um gezielt meinen Weg durch die Dunkelheit (natürlich hatte es Licht) zu gehen.

Dieses Bild, diese Erinnerung kommt mir in letzter Zeit oft in den Sinn. Und ich ertappe mich dabei, dass ich laut nichts singe, um standhaft meinen Weg zu finden. Natürlich hat es Licht. Natürlich ist es nicht dunkel, doch braucht es Mut und Kraft sich treu zu bleiben. Gerade jetzt.

Gerne würde ich dir mein Kraftmutmacherlied laut vorsingen oder es gar aufnehmen und es hier posten. Aber soviel Mut habe ich denn doch nicht. So ist das, glaube ich, mit Liedern ohne Worte nach einer vergänglichen Melodie, die nur für einen selber bestimmt sind.

Darum mache ich es jetzt einfach umgekehrt. Ich schenke dir ein Lied mit richtigen Worten, aber ohne Melodie, die zu hören wäre. Oder hörst du trotzdem eine?

Schatten weichen nicht, sie bleiben
Sie machen Angst und hüllen ein
Sie tun es sanft und voller Mitgefühl
Sie wollen, dass du ihr Flüstern hörst, denn sie wissen um die Schwächen

Wie das klingt!
Fast hätt‘ ich mich ergeben!
Ich lausche meinem Licht
Bleibe standhaft voller Leben

Sie galoppiert mit voller Wucht, es ist kein Halten
Die Wut hat Recht
Nimmt alles mit, was du verstecken wolltest
Sie bäumt sich auf, verleiht dir ungeahnte Kräfte und lässt dich deinen Schmerz für kurze Zeit vergessen

Wie das klingt
Fast hätt‘ ich mich ergeben
Ich lausche meinem Licht!
Bleibe standhaft voller Leben

Es tut so weh, komm gib es zu
Verletzt zu sein macht schwach und durstig
Der Schmerz nimmt seinen Platz in dir
Füllt dich aus, gibt dir Erlaubnis sehr zu leiden

Wie das klingt
Fast hätt‘ ich mich ergeben
Ich lausche meinem Licht
Bleibe standhaft voller Leben!

Dieses Lauschen ruft nach Stille und nach Rückzug
Dieses Licht lässt Schatten, Wut und Schmerz verblassen
Du bist Licht!
Du bist Kraft!
Du bist Liebe!
Du bist frei!
Vertraue deiner Seele, sie singt so wundervoll mit dir
Dein Stern ist nicht zu trüben!

Wie das klingt!
Ich habe ich mich ergeben
Ich lausche meinem Licht
Bleibe standhaft voller Leben!

On my way

Wieder einmal ausbrechen.
Vom Weg abkommen.
Neue finden.
Mich verlieren.
Mich frei fühlen, mein Haar zerzausen lassen.
Dir frech ins Gesicht nein! sagen.
Und für mich ein lautes ja! tanzen.
Mein Aussenseiterinnendasein zelebrieren und Verbündete finden.
In den Himmel schauen und diamantene Punkte tanzen sehen.
Die Erde unter den Füssen spüren und mich für mein Leben bedanken.

Das Unmögliche akzeptieren, genauso wie das Mögliche. Nicht mehr kämpfen, sondern tanzen, schräg singen und die Unperfektion, die ich bin, zulassen.

Doch wer bestimmt, was nicht perfekt ist? Wer bestimmt die Wahrheit?

Tausend Antworten gibt es auf diese Fragen. Doch merke ich, dass ich sie gar nicht beantwortet haben will. Ich begnüge mich damit, dass mir dieser Moment wichtig ist. Ich geniesse es, in diesem Zustand zu sein und in eine beseelte Ruhe hineinzuschreiben. Ich empfinde es als grosses Geschenk dir meine Fragen, Gefühle und Forschungen zu erzählen. Ich fühle mich wahrhaftig, bin meiner Wahrheit auf der Spur.

Ich bin auf dem Weg genau wie du. Wir kommen vom Weg ab, jede:r auf seine Weise. Himmel und Erde bringen Stürme, unser Haar wird zerzaust, auch unsere Herzen.
Doch diesmal lasse ich es standhaft zu, denn ich weiss, nach dem Sturm wird der Himmel wieder klar sein und ich erkenne wieder ein Stück meines Weges hier auf dieser Erde.

Ich breche aus, komme vom Weg ab, finde neue und verliere sie wieder.

Ich habe eine Wahrheit gefunden:

Die zerzausten Haare stehen mir gut!

Lebensfeuer

Wenn es doch so einfach wäre
Altem adieu zu sagen
Neues zu empfangen
in der Freude
und nicht in Angst
vor dem Unbekannten

Vertrauen in mein Lebensfeuer
und all die Farben
in mir
die tanzen
und ein Chaos anrichten
weil sie gelebt werden wollen
und ich Angst habe
sie zu zeigen
weil ich Angst habe vor

ich schliesse die Augen
damit ich sehen kann
der Duft in meinen Ohren
bringt mich zum Staunen
das Atmen lässt mich spüren
und ich

fühle meine Kraft
wie sie befreit
wenn ich das Fest in mir annehme

und es Morgen wird

Ein Märchen

Sie ist schüchtern, diese Krone.

Sie weiss eben nicht, dass sie eine Krone ist.

Lange steht sie da und beobachtet. Bis es Abend wird und auch wieder Morgen.

Sie beobachtet die Welt, hört zu, reiht sich ein in den Klang der Erde.

Nun ist sie aber ein wenig durcheinander. Es hat so viele, viele, viele Töne!

Schon seit langem ist sie auf der Suche nach dem Klang, der ihr Herz berührt. Wo ist er wohl zu finden in dem Lärm da draussen?

Sie steht still, ist einfach da und spürt den Luftzug der bewegten Welt um sie herum. Es fällt ihr schwer standhaft zu bleiben. Bis es passiert. Sie wird mitgerissen und tanzt auf diesem Riesenkarussell mit, so gut es eben geht. Aber eigentlich ist sie eher wie ein Blatt im Wind, das hin und her geschleudert wird.

Bleib stehen! hört sie eine Stimme.

Bleib stehen und suche den Weg nach innen zu deinem Herzen!

Wie soll das gehen? Dieser Wirbelsturm ist doch viel stärker als ich! Ich habe nie und nimmer die Kraft dazu.

Die Stimme lässt nicht locker. Geh! Steh auf! Du bist so nah dran!

Die Krone lässt sich Zeit, denn sie hat sich unterdessen ans Wirbeln gewöhnt. Und sie traut der Stimme nicht so ganz.

Auf einmal knallt die Krone gegen etwas Hartes. Sie spürt einen tiefen, alten Schmerz. Sie rappelt sich auf und entdeckt ein Loch im Herzen.

Nun ist es still. Kein Wirbeln mehr, keine Stimme mehr.

Stille, einfach Stille.

Sie schaut sich um. Sie bekommt Angst. Bin ich jetzt tot?

Nein! hört sie eine vertraute Stimme aus jeder Ecke ihres Seins.

Wo bin ich?

Wer bist du?

Ich bin du! Und du bist wieder bei dir angekommen.

Nun hört die Krone mit dem Loch im Herzen genau hin. Sie vernimmt von weit her ein Summen. Unzählbar viele Stimmen. Sie spinnen ihre Klangfäden zu einem magischen Liedertuch. Ein Lied aus unendlich vielen Liedern. Eine Symphonie einem Sternenhimmel gleich. Sanft wird die Krone damit eingehüllt und willkommen geheissen.

Da beginnt die schüchterne Krone mit dem Loch im Herzen ganz leise, dann immer mutiger ihr Lied anzustimmen. Ist es neu für sie oder bekannt, schon immer da gewesen? Ihre Töne suchen ihren Platz im grossen Ganzen. Ihre Töne finden Kraft und werden lebendig.

Das Loch im Herzen der Krone heilt langsam. Und auf einmal hört sie, wie sie mit ihrem Lied mithilft, dieses wundersame Konzert zum Klingen und Schwingen zu bringen. Sie spürt etwas sehr Kostbares je mehr sie aus ihren Tiefen heraus singt.

Die Krone weiss noch immer nicht, dass sie eine Krone ist. Sie denkt, sie sei ein Lied…

….. im Lied….

….. im Lied…….

….. im Lied……………………

……und dies aus vollem Herzen.

Bild

Ich habe ein Bild gemalt.

Nein, nicht dieses da oben. Ein anderes.

Ich habe drei Monate daran gearbeitet.
Nun ist es fertig, glaube ich. Ich schaue es immer wieder an und schon finde ich etwas, was ich noch verbessern oder verändern möchte.

Ja, dieses andere Bild ist nicht schön, sage ich, aber kraftvoll, sagen die Leute, die es gesehen haben. Es strahle Wärme aus, sehr speziell, die Frau da drauf, die hat einen Flügel als Arm? Malst du gerne in Symbolen? Ist das sprituell gemeint? Was sind das für Farben, die du da verwendest? Ist das nicht kompliziert? Sind das meine Fragen oder die der Betrachtenden?

Ich schaue in den Spiegel.
Ich sehe eine Frau, ich will es wissen.
Sie ist nicht mehr jung, sie ist im reifen, vollen Alter.
Sie strahlt Wärme aus und sie hat ……..
Kann das sein?
….. sie hat…. ein Arm ist…. nein, ich schaue meine Arme an, es sind einfach Arme, aber im Spiegel …..
Ich schaue genau hin, ich will es sehen.
Der linke Arm ist ein Flügel!
Sehr speziell, sage ich nur. Ich träume wohl und bleibe lange einfach stehen und schaue und staune und schaue und staune und schaue und ……

Da gibt es nichts zu verändern.
Das Gesicht erzählt vom Übergang in eine neue Zeit. Voller Kraft und Erntedank.
Der Körper steht ruhevoll da, aber das täuscht. Er ist bewegt von den erlebten Zeiten und er ruft nach Aufbruch, nach Tanzen, nach Fliegen, nach Freisein!
Einen Flügel habe ich ja schon, der zweite wird wohl auch wachsen im Laufe der Jahre in mein reifes Alter.

Da beginnt die Frau im Spiegel zu strahlen.
Sie erkennt ihre Kraft. Sturmerprobt und liebesbewusst. Sie weiss um das Träumen in ihr und die Farben und Melodien, in denen es sich zeigt.

Ich schliesse die Augen, beginne leise und unsicher, dann immer lauter Laute zu singen und mich zu drehen. Mein Herz schlägt laut.

Ich habe zwei Arme und keine Flügel.
Das Titelbild hat nichts mit meiner Erzählung zu tun. Oder doch?

Es ist nicht gefällig, sage ich, er strahlt Wärme aus, sagen die Leute.

Ob er Flügel hat?

Einsame Wölfin

Ist die Zeit der einsamen Wölfin, die durch ihr Leben streift, vorbei?

All die Fragen, die um den Sinn des Lebens kreisen, um die Bewältigung des Alltags, diese ewigen Beziehungsfragen, ist es Zeit, mit ihnen Frieden zu schliessen?

Ach ja, es gibt Millionen von Ratgebern, Therapien und Möglichkeiten sich selber auf die Spur zu kommen.
Ein Aha! da, ein verständnisvolles Nicken dort, ein Umstellen der Lebensgewohnheiten und man wird zum wandelnden Widerspruch.

Neindochnein, sagte eines meiner Kinder einmal, als es galt, sich für etwas zu entschliessen.

Neindochnein! Und mit einem Satz in die Freiheit springen, wo man wieder im eigenen Rhythmus stöbernd durchs Leben streifen kann.
Nur schon die Vorstellung, ungestört mich selber Sein, verleiht mir Flügel!

Da sind die Widersprüche auf einmal logische Spuren durch das Sein. Ich bin mit mir allein und gehe meiner Nase nach. Je länger ich das tue, desto ausgeprägter wird mein Spürsinn.
Ich nehme die Einladungen zum Verweilen gerne an, denn ich spüre ganz genau, ob ich mich da wohl fühle oder, ob es schlauer ist, schnell weiter zu ziehen.

Ja, als einsame Wölfin habe ich meine Sinne aufs Feinste eingestimmt und ein gelegentliches lautes Aufheulen auf freier Wildbahn ist Ausdruck von Freude und innerem Frieden. Ein Jauchzen eben!

Aber ist diese Zeit nun vorbei?
Ich frage mich das, weil ich das Gefühl habe, dass es vielleicht wichtig ist, jetzt, genau jetzt in dieser Zeit nicht mehr nur allein in diese Jauchzer einzustimmen. Wäre es nicht gerade jetzt wichtig, mit geschärften Sinnen und klopfendem Herzen aufeinander zuzugehen, und uns in unser Leben einzuladen und schauen, ob es uns mit uns wohl ist?

Wäre es nicht genau jetzt, in dieser Zeit, wichtig zu entdecken, wie sich das Jauchzen der Anderen anfühlt und darüber staunen? Den Mut aufbringen mitzuheulen, in der eigenen Sprache und laut darüber lachen, weil es ganz wundervoll schrecklich klingt?

Macht das nicht wieder andere aufmerksam und sie können sich nicht mehr halten, vergessen ihre Konditionierungen und heulen frech und munter mit? Es macht Spass, weil alle so tönen dürfen, wie sie sind! Tief aus ihrem Herzen heraus!

Wenn ich als einsame Wölfin merke, dass da lauter einsame Wölfinnen und Wölfe sind und alle einander ausweichen, weil sie glauben nur allein den Roten Faden zum Glück zu finden, schaffe ich es dann, meine Scheu abzulegen und meine Wildheit mit ihnen zu leben, weil ich sie in allen andern auch entdecke?

Ja!

Es ist Zeit, das Eigensinnige in jedem von uns zu feiern, miteinander auf die Pirsch zu gehen, gemeinsam laut aufzuheulen und sich über den Lebensfunken in den Augen der anderen freuen.

Feiern?

Ja, feiern, immer und immer wieder, auch wenn wir getrennt sind! Ein Miteinander kennt keine Grenzen…..

……. ach, diese Widersprüche!

Teilen

Es ist die Zeit zwischen den Zeiten.

Die kleine Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen.

Eine kleine gefüllte Leere, die ich geniesse.

Das Erlebte schwirrt noch so im Gestern herum, das Morgen liegt unbekannt vor meinen Füssen.

Und jetzt?

Soll ich schimpfen oder mich freuen? Mir ist nach beidem nicht zu Mute. Pause eben.

Den Hut über die Augen ziehen und genüsslich wegträumen.
Den Hut über die Ohren ziehen, damit sie warm bleiben, wenn ich durch die kalte Winterzeit stapfe.
Den Hut lüften, wenn die Sonne sich an diesen kurzen Tagen zeigt und ich alles Licht gierig in mich aufnehme.
Den Hut auf die Ablage legen, weil alles seine Ordnung braucht.
Ich nehme den Hut und verabschiede mich vom alten Jahr voller Dankbarkeit über all das Schöne und schmerzlich Ungewollte, das ich erleben und lernen durfte.

Aber jeeeeetzt kommt das Schönste!

Ich ziehe den Hut mit freudig hüpfendem Herzen vor drei mutigen Menschen und rufe so laut ich kann DANKE!!!

Anita, Hugo und Inge schenken uns ein Stück ihres Herzens. Schaut, lauscht, lest hin!

Anita: Verbunden



Hugo: Foto und Blues



Dieses Bild hat ein leeres alt-Attribut; sein Dateiname ist bildschirmfoto-2020-12-28-um-15.49.36.png.



Ein Gedicht von Inge

Im Nebel
Auf einem nackten Baum eine Krähe.
Ihr Schreien hat etwas Magisches in der Stille des Tages.
Der Vogel sieht mächtig aus in der Kulisse aus filigranen Ästen.
Lange sitzt er da, bewegt sich kaum.
Mein Atmen geht mit dieser Stille, durchzieht meinen Körper.
Ich bleibe stehen und finde Stille in mir.
Schwarz und Weiss – Licht und Schatten – Leere und Fülle. Leben und Sterben
.
Gegensätze, die sich mit einem Schrei auflösen.

Herzenskraft teilen, um verbunden zu sein.
Herzenskraft teilen und noch mehr bekommen.
Herzenskraft teilen und sich nicht alleine fühlen.
Herzenskraft füllt die Pausen zwischen den Zeiten.
Herzenskraft teilen schenkt Freude und Erfüllung!

Ich wünsche mir, dass Herzenskraft teilen irgenwann keinen Mut mehr braucht, weil so etwas Schönes das Normalste auf der Welt ist.

Eine kleine wahre Geschichte

Ich möchte dir von einem Erlebnis erzählen. Es ist nichts Grosses, ganz klein und doch sehr nachhaltig, für mich:

Vor ein paar Tagen stapfe ich durch den Wald, über Wiesen, kleinen Wegen entlang oder suche mir, was ich am liebsten tue, eigene Wege grad so, wie es mir gefällt.

Planlos, ziellos, träumend und die Zeit vergessend.

Oft lehne ich mich an einen Baum und lasse mir den Rücken stärken, meine Wurzeln verbinden sich tanzend mit denen vom Baum, dann warte ich, bis es mir in den Händen und auf dem Kopf kribbelt und ich mich zum Himmel mit einem tiefen Atemzug ausdehne. Aber diesmal……

Ich lehne mich also an eine dicke Tanne, deren Wurzeln mit Moos überwachsen sind und die aussehen wie eine grüne Hand, die sich am Waldboden festhält und deren Finger sich im Innern der Erde im Gewirr von Wurzeln verlieren.
Ich möchte es mir gemütlich machen, da bekomme ich das Gefühl, als wolle mich der Baum wegschubsen. Ich drehe mich um und frage mich (oder den Baum?), was da los ist.

Habe ich geträumt?

Ich lehne mich nochmals wohlig an den Stamm. Doch, da ist es wieder! Ich kann es kaum glauben. Dann stehe ich halt selber mitten in den Wald!

Mit ein paar Schritten stelle ich mich zwischen die Bäume und jetzt, wo ich mich so trotzig umschaue, verstehe ich die Botschaft:

– ich soll mich jetzt nicht anlehnen
– ich kann selber stehen
– ich bin trotzdem verbunden und nicht allein

• mit meinen Wurzeln mit denen der Bäume und mit ihnen um die ganze Welt
• mit meinem Geist mit den Kronen der Nachbarsbäume und mit ihnen mit dem ganzen Himmel
• mit meinem Körper mit den Elementen und meinem Sein und so auch mit allem Leben – mit dir!

Staunend stehe ich da und bebe vor Freude über diese Kraft, die mich erfasst, die Arme ausgebreitet wie ein Baum.

Unterdessen sitze ich an meinem Schreibtisch und erzähle dir mit Herzklopfen meine kleine, wahre Geschichte, da habe ich eine Idee.

Wenn du dich nun hinstellst, egal wo, deine Wurzeln, deine Krone, dein So-sein spürst und über dich staunst, was möchtest du dann von dir gerne zeigen? Schlummert vielleicht in deinem Köcher seit kurzer oder geraumer Zeit
– ein Lied?
– ein Bild?
– eine Photographie?
– eine Eigenkomposition?
– ein Gedicht?
– eine kleine, wahre Geschichte?
– ……………..
– ……………..

Ich möchte dich ermuntern, dich zu zeigen. Schicke mir deinen Text, dein Lied, dein Bild, dein Stück genau so unperfekt und experimentell, einfach so, wie es eben gerade ist und ich veröffentliche es mit etwas Glück auf meinem Blog und so geht es in die ganze Welt hinaus.

Ich werde hinter der Trommel sitzen und deinem So-Sein-Ausdruck Resonanz schenken, deinen Mut feiern und mich freuen, dass es dich gibt! Ein Baum unter vielen, aber eigenständig, eigenwillig, wunderschön und verbunden, mit allem, was ist.

iris@hinterdertrommel.ch

Was für ein Fest!

Ich freue mich!