Meine Spur

Meine Spur

Langsam erwache ich aus meinen Träumen.

Blinzelnd schaue ich in den frühen Morgen. Und, obwohl es noch dunkel ist draussen, ist es hell. Träume ich? Nein! Es hat geschneit.

Hell und dunkel
Winter und Frühling
Hier und dort
Traum und Wirklichkeit
Ich und du

Sind das Gegensätze oder ein und dasselbe?

Je nach dem, wen ich frage, bekomme ich verschiedene Antworten. Und was sage ich dazu?

Unterdessen ist es Mittag. Ich stapfe in der Märzsonne über ein schmelzendes Schneefeld. Nachdenklich, nach Antworten suchend hinterlasse ich meine Spur.
Längst ist mir klar: Gegensätze sind in mir drin. Sie machen mich ganz kribbelig, ungeduldig, ja ärgerlich. Nun beginne ich auch noch mit mir zu schimpfen, so halblaut in die klare Luft hinaus.

Wieviele Stimmen sind eigentlich in mir? Ich horche in mich hinein und vernehme mein eigenes Lebenskonzert. Oder höre ich die Geräusche der Natur?

Innen und aussen….. sind das keine Gegensätze?

Ich lasse all das Flüstern, Rauschen, Zwirbeln, Knacken, Leuchten und Donnern durch mich hindurch klingen. Und meine Füsse tragen mich durch diese Welt.

Auf dem Heimweg begegne ich meinen eigenen Spuren. Ich stelle mir vor, wie es wäre, wenn ich mir selber nun entgegen käme.

Ich bleibe stehen.

Ich schaue mich an.

Mein Gesicht hellt sich auf.

Ich strecke meine Hand aus und frage:

Machen wir Frieden?