Ein Jahr

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Ein Jahr.
Ein Jahr lang schreibe ich nun meine Geschichten. Nach dem ersten mutigen Schritt sind es nun etwa 40 geworden.

Und es ist jedes Mal ein Abenteuer: Was soll ich diesmal erzählen?
Ich schaue mein Bild an, lese den Text auf der Rückseite, den ich wiederum vor zwei Jahren geschrieben habe, und dann gehts los. Manchmal steigt dicht der Zweifelnebel in mir auf, der mir weismachen will, dass ich diesmal wohl keinen Einfall haben werde.
Aber mit jedem Satz, den ich zuerst auf einen richtigen Block schreibe, verscheuche ich diesen Dunst. Und mit dem letzten Punkt beginne ich selber zu staunen, dass es wieder geklappt hat.

Ja, ich gebe es zu, ich freue mich selber jedes Mal, was da nun zum Vorschein gekommen ist. Und manchmal schmunzle ich oder lache gar laut über das, was ich da gerade lesbar gemacht habe.

Ach, wie peinlich! So lustig! Ja genau! Uiuiui so wütend!

Der rote Faden – meine Bilder.
Der Duft – das Geschriebene hinten drauf und mein Herzklopfen spielt die Musik dazu.

Ich rufe mir die Stimme des ersten Blogbeitrags in Erinnerung und nehme sie als meine Würze dazu: „Mach, was du willst!“

Und so wird das irische Sprichwort, das tatsächlich hinten auf diesem Bild steht, Wirklichkeit:

„Glück ist, wenn die Realität schöner ist als der Traum.“

Ein grosses Danke von Hinter der Trommel an euch alle!

Ur Sprung

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Ich beginne bei mir, ganz nah.
Ich drehe mich um mich selbst. Schnell und immer schneller.
Alle Himmelsrichtungen kann ich so einfangen. Und wenn ich dann die Augen schliesse und mich weiter drehe, vermischt sich alles.

Auf einmal bleibe ich stehen und ……….
… es dreht sich einfach weiter!
Es fällt mir nicht ganz leicht ruhig zu stehen, denn auch im Körper schwingt es weiter.

Ich beginne zu gehen. Im Kreis. Setze behutsam einen Fuss vor den andern. Meine Arme gleiten immer mehr nach aussen. Ich spüre, wie gut das tut. Und ich finde langsam das Gleichgewicht wieder. Schritt für Schritt entferne ich mich vom Ursprung.

Ich komme mir vor wie eine Seiltänzerin. Ich kenne den Anfang und weiss, dass es ein Ende gibt. Ich bemühe mich nicht hinunter zu fallen. Ich schaue nur auf meinen Weg, vergesse zu atmen und erhasche nur kurze Bilder von der Umgebung.

Das ist ja überhaupt nicht lustig! Und sehr anstrengend dazu.

So, jetzt tausche ich mal die Rollen. Mit einem mutigen Schritt springe ich vom Seil. Ich nehme den Weg in meine Hände und taste mich zurück zum Ursprung. Und das geht länger, als ich gedacht habe!

Aber da! Endlich!

Ich packe das Stück, das ich für den Anfang (oder das Ende?) halte. Schwinge beide Arme samt Erkenntnis in die Luft und beginne zu tanzen.

Ich bestimme den Weg und die Art wie ich ihn gehe.

Immer wieder schaue ich in die Welt, sie ist unglaublich. Und ich bin ein Teil von ihr, noch unglaublicher.

Mit dem Himmel über mir, der Erde unter mir und dem Leben in mir weite ich die Kreise und halte die Absicht, meinen ureigenen Weg zu finden, fest in meinen Händen.

zerzaust

zerzaust

Oh! Ein Wind!
Der bringt meine ganze Frisur durcheinander! Dabei habe ich mir so Mühe gegeben, sie schön zu büschelen.

Ja, und überhaupt. Diese Zeit gerade bringt alles durcheinander. Ich gehe durchs Leben, wohlüberlegt, halte mich an die Regeln von aussen und an die meinen von innen. Das gibt mir ein gutes Gefühl und so passe ich doch exakt in die Landschaft, in der ich lebe.

Und jetzt dieser Wind. Er bringt nicht nur meine Frisur durcheinander, mein äusseres Merkmal der Dazugehörigkeit, sondern auch mein Empfinden.

Was? Da ist gar kein Wind?
Spürst du ihn nicht?
Das kann doch nicht sein.
Warum sehe ich denn so zerzaust aus?
Ach ja? Das stimmt gar nicht?
Aber ich habe mich doch im Fenster gespiegelt gesehen! Und die Leute haben mich so komisch angeschaut. Da muss wirklich etwas nicht stimmen!
Warum schüttelst du den Kopf?
Du findest ich sehe ganz normal aus und ich finde, da stimmt etwas nicht.
Warum lachst du?
Weil ich Dinge sage, die nicht stimmen?
Aha! Da haben wir’s. Du willst nur Dinge hören, die meinem Aussehen entsprechen? Liebe, nette, anständige Worte?

Ich sage dir aber – und das ist die ganze Wahrheit – ich fühle mich zerzaust, auf den Kopf gestellt, wütend, traurig und total UNGEBUNDEN und FREI einfach so sein zu dürfen!

Gopfrchbrrchngtniichamimmmrollidollichrmpfnamal!