In der Stadt

Ich bin glücklich! Ich war auf einer Reise und komme gerne nachhause, obwohl es mir auf der Reise gefallen hat.

Ich freue mich, denn heute ist in meiner Stadt etwas los. Die Leute sind für einmal abends unterwegs, um einzukaufen: Kleider, Schmuck, Schuhe, Seifen und Parfums, lauter Dinge, die man eigentlich gar nicht braucht. Es wird gelacht, getratscht, im Stehen allerlei durcheinander gegegessen. Und natürlich werden verschiedenste Säfte getrunken. Ich bin glücklich!

Ich habe mir ein neues Kleid gekauft und auch noch neue Schuhe. Ich finde mich schön, so schön, dass ich am liebsten auf der Strasse tanzen möchte. Ich müsste nur die Augen schliessen, dann würde ich niemanden sehen und ich hätte den Mut, allen mein Glück zu zeigen. Und am allerliebsten würde ich alle damit anstecken.

“Kommt! Schliesst die Augen und tanzt mit mir euer Glück, eure Freude, euren Schmerz, eure Trauer.”

Ich glaube, das wäre ein Glück für uns alle…

Meine Idee

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Im Sommer 2014. Eine sternenklare Nacht ohne Mond liess mich in den Himmel träumen: Soll ich oder soll ich nicht?

Bei Neumond beginnt etwas Neues, ein neuer Zyklus. Und mein neuer Zyklus soll ein ganzes Jahr dauern. Genau gesagt von einem Neumond zum andern, 13 mal!

Die Idee stammt von Cambra Skadé. Sie malte 13 Mondinnen lang jeden Tag ein Bild zum Thema „Wurzeln“. Sie schuf aus ihrer Arbeit ein Buch: „Verwurzelt fliegen“ (Arun-Verlag 2004).

Nun, ich habe es geschafft. Ich habe 383 Bilder gemalt. Jeden Tag eines. Ohne Absicht, ohne Thema, ohne Druck (es wusste fast niemand davon) und darum auch ohne ein Korrektiv. Nur mit meinem eigenen Chor an Stimmen in mir…

Und jetzt? – Ein Blog.

Ich schnappe mir eins von meinen Bildern und schreibe eine Geschichte dazu…

… ohne Absicht, ohne Thema, fast ohne Druck (ich habe ja jetzt LeserInnen) und immer noch meine Stimmen in mir.

Eine ist besonders laut: „Mach, was du willst!“

Oh ja! Und schon bald kommt meine erste Geschichte.